Das Paradies ist herrlich bunt – dieser Satz ist mir durch den Kopf gegangen, als ich am vergangenen Wochenende in Hannover Langenhagen beim Lillestoff-Festival war. Ich war schon bei der Erstauflage im vergangenen Herbst dabei und habe Euch hier schon mal davon erzählt.

Schon da war klar, dass ich unbedingt wieder dabei sein möchte. Meine Nähfreundin Ursula von Fräulein Klementine hat mich dieses Mal begleitet. So konnten wir die insgesamt rund 1100 Kilometer zusammen fahren und so war die lange Fahrt sehr kurzweilig.

Es war im April ganz schön aufregend, Karten zu bekommen und nach wenigen Stunden waren auch schon die meisten Tickets weg. Meine Vorfreude war riesengroß – schon allein weil ich so viele liebe Freundinnen und Bekannte dort wieder treffen oder zum ersten Mal persönlich kennenlernen würde. Und zusätzlich konnte ich mich über eines der heißbegehrten Tickets für einen Foto-Workshop bei Katrin und Sandra freuen.

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Unser Hotel war auch schnell gefunden und Dank dem Spitzentipp meiner Freundin Sandra von Schluffiewerkstatt auch noch ein richtiges Schnäppchen. So stand der langen Reise nichts mehr im Wege. Beim Packen war ich unsicher – soll ich überhaupt etwas zum Nähen mitnehmen? Bleibt dafür bei den ganzen netten Begegnungen noch Zeit? Andererseits liebe ich es, zusammen mit anderen zu nähen und so habe ich mich doch entschieden, Maschine, Stoffe und Zubehör einzupacken.

Schon am Eingang wurde deutlich, dass das Lillestoff Team wieder einen spitzen Job gemacht hat. Alles sah so super organisiert aus.

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Jeder Teilnehmer bekam seine persönliche Übersicht der gebuchten Tage und Workshops zum Umhängen und dazu eine liebevoll gepackte Goodiebag. Wollt Ihr da mal reinschauen?

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Den Nähmaschinenstoff fand ich letztes Jahr schon so klasse – in dem dunklen Anthrazit gefällt er mir aber noch viel besser. Und die Tasse hat mich ziemlich umgehauen. Geniale Idee! Die werde ich in Zukunft zu meinen Nähwochenenden mitnehmen und so immer an dieses tolle Wochenende zurückdenken.

Dieses Mal war alles ein bisschen anders – ich war am Anfang längst nicht so aufgeregt wie beim ersten Mal. Das hat sich fast so ein bisschen angefühlt, wie wenn man heimkommt. Man weiß, was einen erwartet, wo man was findet und kann das alles dann um so mehr genießen.

Und trotzdem gab es vieles neu zu entdecken. Ein Beispiel ist die Bloggerwand, auf der sich alle Blogger kurz vorstellen konnten. Da waren viele Blogs dabei, die ich kenne und auf denen ich auch mehr oder weniger regelmäßig stöbere, aber ich habe da auch viele neue kennengelernt.

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Neu war auch, dass einige der Workshops nicht direkt in der Messehalle stattfanden, so dass dort Platz für weitere Stände entstand. Super spannend fand ich den Stand von Ki-ba-doo, an dem sie ihre genialen Papierschnittmuster zum Sonderpreis anbot. Ich bin ja absolut kein Fan von Ebooks – mag aber die Fotoanleitungen trotzdem. Da ist das der Papierschnitt mit beilegter Fotoanleitungsbroschüre eine super Idee. Da musste ich einfach zuschlagen, weil es die hier nirgends gibt.

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Aber auch das Bücherangebot vom Christophorusverlag passte genauso wie der Stand von Elna super zum Lillestoff Festival.

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Die Photobooth Box von Katrin und Sandra haben wir dieses Mal schneller entdeckt und mit viel Freude genutzt. Hier seht Ihr mich mit Ursula, mit Sandra, Brigitte von felepu, ihrer Tochter Ariadne und mit Anja, die ich im April im Harz kennenlernen durfte. Die Bilder mit den vielen Köpfen darauf zeigen Evas Feen im Nadelwald. Auf das Treffen mit diesen Frauen habe ich mich auch irre gefreut. Wir hatten so einen Spaß am Samstagabend beim Chinesen – ich konnte irgendwann nicht mehr vor Lachen und fand es so spannend, die Menschen kennen zu lernen, mit denen ich mir seit knapp zwei Jahren über Facebook schreibe.

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Dieses Mal waren 1.100 Teilnehmer über die beiden Tage verteilt beim Lillestoff Festival. Von dieser Zahl war ich sehr beeindruckt. Ich hätte mir das deutlich hektischer und lauter vorgestellt, aber es war wirklich entspannt. Viele standen in Grüppchen herum, waren an den Ständen, holten sich eine Kaffeespezialität oder quatschten und lachten. Andere schnitten zu oder nähten ganz konzentriert Klamotten, Taschen oder Patchworkdecken.

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Eric Eckold hat wieder geniale Fotos gemacht und die Stimmung perfekt eingefangen. Mit Genehmigung von Lillestoff zeige ich Euch ein Bild, das er von mir gemacht hat:

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Das Lillestoff Festival war für mich auch dieses Mal wieder Inspiration pur. Es ist so fantastisch zu sehen, wie unterschiedlich ein und der gleiche Stoff vernäht werden kann oder was aus einem Schnitt entstehen kann. Da gab es so tolle Werke und unfassbar viel zu sehen. Vor allem war es aber ein Platz für alle Nähverrückten. Ständig hörte man irgendwo Sätze wie “Schau mal, ist das da drüben nicht Enemenemeins?” oder “Kuck mal, da hinten – das ist doch Antonia von Milchmonster”.

Ich bin leider echt schüchtern und habe mich schon letztes Jahr geärgert, dass ich mich nicht getraut habe, jemanden anzusprechen. Dieses Mal war es ein bisschen besser. Zwar bin ich traurig, dass ich Daniel von Der Stoffjäger – Herr Engel näht oder Sabrina von Lillynoise nicht angequatscht habe, aber dafür habe ich mich gefreut, Maren von Frau Kleinkram, Monika von Nähoma Moni und Aylin von Panilin wieder zu treffen. Und ich bin über meinen eigenen Schatten gesprungen und habe kurz mit Pauline von Klimperklein, Claudia von Ki-ba-doo und Silke Zwergenschön geredet.

Natürlich war ich auch immer wieder am Stoffstand zu finden. Ich liebe Biostoffe und die fröhlichen Designs von Lillestoff. Die ganzen Stoffe so aufgereiht zu sehen, war deshalb ein echter Augenschmaus.

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Das Team von Lillestoff hatte echt viel zu tun und trotz aller Hektik in den Stoßzeiten hatten die Verkäuferinnen immer noch ein freundliches Wort für uns übrig.

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Das war meine Beute: Ziemlich unbunt, aber ich war überglücklich, dass ich noch etwas von dem Glitzersweat abbekommen habe. Die oberen beiden sind für mich vorgesehen und bei den Kinderstoffe habe ich mal wieder festgestellt, dass ich die Stoffe aus der Feder von Susalabim echt nicht liegen lassen kann.

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Auch die Verpflegung war wieder top. In der Mittagspause gab es leckere Süppchen, Häppchen und auch ein spezielles Angebot für Veganer.

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Lecker waren auch die kleinen Salate und Antipasti im Glas.

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Mit den Wertmarken konnte man sich am Kuchenstand leckere Kuchen vom Blech holen und auch wenn der oberleckere Mohnkuchen vom letzten Jahr damit leider nicht zu bekommen war, verwöhnte uns Lillestoff unter anderem mit Kirsch- und Pflaumenkuchen.

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Ein absoluter Treffpunkt war wieder der Kaffestand von Café Vélo. Weil ich ein absoluter Kaffeeverweigerer bin, habe ich meine Gutscheine zunächst verschenkt. Kurz vor unserer Abfahrt am Sonntag habe ich dann aber erfahren, dass es dort auch heiße Schokolade und Tee gibt. Der Kakao war so lecker, dass ich mir inzwischen sehr gut vorstellen kann, wieso der Stand immer so gut besucht war.

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Toll fand ich auch die gegenseitige Hilfe bei Nähproblemen. Wenn jemand nicht weiterkam, fanden sich schnell welche, die das Schnittmuster oder den Arbeitsschritt gut kannten und bereitwillig weiterhalfen.

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Das macht für mich ein Nähtreffen aus und ich finde es faszinierend, wie gut das auch bei einem so riesigen Event klappen kann.

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Ich habe an einer Patchworkdecke weitergenäht und zwei Kissenhüllen für einen besonderen Menschen genäht. Einen kleinen Teaser lasse ich Euch da schon mal da.

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Einige andere Projekte kann ich Euch erst in den nächsten Wochen zeigen, weil mir das Kabel meiner Overlock im Auto in Aalen herausgefallen war. Das war aber kein bisschen schlimm, denn so konnte ich die Atmosphäre des Festivals umso intensiver genießen.

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Die Workshops waren auch wieder absolute Highlights. Das habe ich von ganz unterschiedlichen Workshops gehört.  Ich konnte mich im April bei der Buchung kaum entscheiden, weil ich Schnittanpassung genauso spannend gefunden hätte, wie Siebdruck oder Taschen nähen. Aber dann wäre ja keine Zeit mehr für persönliche Begegnungen und das Nähen geblieben.

Hier seht Ihr eine Teilnehmerin beim Siebdruck. Irgendwann muss ich das unbedingt noch lernen – die Ergebnisse aus dem Workshop waren so interessant und die Idee, einen Stoff selbst zu gestalten, lässt mich seit der ersten Siebdruckpräsentation auf der Nadelwelt nicht mehr los.

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Und hier bekommt Ihr einen kleinen Einblick in den Blaudruck:

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Ich habe mich für den Fortgeschrittenen Workshop bei Katrin und Sandra entschieden. Das war eine super Entscheidung, weil die beiden so locker und nett sind, dass alle Hemmschwellen gleich von Beginn an weg sind. Wir haben im Manuellen Modus fotografiert und da vor allem auf Linien und Perspektiven geachtet. Das hat echt Spaß gemacht und dabei sind auch einige echt tolle Fotos entstanden. Exemplarisch zeige ich Euch hier mal Katrin und Sandra und das Ergebnis der Aufgabe “Fotografiert Sandras Schuhe”

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Alles in allem war es wieder unfassbar schön. Ich schwelge auch eine Woche danach noch intensiv in Erinnerungen. Es war ein bisschen wie im Paradies und das nicht nur, weil Daniele und Güven von Lillestoff mit ihren Mitarbeitern alles dafür gemacht haben, dass wir uns wohlfühlen. Es war auch deshalb so schön, weil die vielen tollen Begegnungen das Lillestoff Festival zu einem ganz besonderen Event werden ließen.

Nächstes Jahr wird es für mich schwierig werden, dabei zu sein, aber definitiv soll das nicht mein letztes Festival in Hannover gewesen sein.

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6 Comments on Lillestoff Festival 2015 – das Paradies ist bunt

  1. Nici Schlune
    5. Oktober 2015 at 14:18 (9 Jahren ago)

    Super geschrieben, LG Nici

    Antworten
    • Daniela
      7. Oktober 2015 at 09:53 (9 Jahren ago)

      Vielen lieben Dank Nici! Ich freue mich, dass Dir der Bericht gefallen hat. Es war sehr schön, Dich kennengelernt zu haben.

      Lieber Gruß Daniela

      Antworten
  2. Kati von malamü
    13. Oktober 2015 at 22:42 (9 Jahren ago)

    Das hört sich nach einem tollen Wochenende an und freu mich, deinen Bericht zu lesen. Ich fands auch toll!
    LG
    Kati

    Antworten
    • Daniela
      14. Oktober 2015 at 08:01 (9 Jahren ago)

      Hallo Kati,

      das freut mich, dass Dir der Bericht gefallen hat. Vielleicht treffen wir uns ja mal beim Festival.

      LG Daniela

      Antworten

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