Warum ich helfen möchte:

Als im letzten Jahr die ersten großen Flüchtlingsströme nach Deutschland kamen, spürte ich sofort, dass ich da helfen möchte. Ich versuche mich in die Situation dieser Menschen hineinzuversetzen. Wie furchtbar muss es sein, unter Bedingungen zu leben, die schrecklich genug sind, um Familie, Hab und Gut und vor allem die eigenen Heimat zu verlassen? Wie hoffnungslos müssen dafür die Zukunftsaussichten sein?

Die Situation in Syrien ist ja selbst mehr als ein Jahr danach noch kaum zum Aushalten. Selbst aus der Distanz betrachtet. In vielen anderen Ländern sieht es nicht viel besser aus.

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Foto: jeyeonwon über pixabay.com

Ich bin mir sicher: Die meisten von uns würden ebenfalls ihr Land verlassen und in einem anderen Land ihr Glück versuchen, wenn sie Angst um ihr Leben und das ihrer Kinder haben müssten. Wenn sie keine Chance sehen würden, dass die Kinder Bildung und genügend Essen erhalten oder wenn sie aus welchen Gründen auch immer verfolgt würden.

Wie die Hilfe aussehen sollte:

Im Sommer 2015 wollte ich deshalb hier im Helferkreis für Flüchtlinge in Erbach mithelfen. Asylbewerber besuchen, helfen, wo es nötig ist. Eigentlich war damals mein Plan, nach einem Raum und 2-3 Mitstreiterinnen zu suchen, mit denen ich ein Angebot für die Frauen machen kann. Dabei dachte ich an einen Nähkreis, aber viel konkreter war das noch nicht.

Dann wurde ich schwanger und spätestens nach Leonies Geburt war klar, dass mir die zeitlichen Möglichkeiten für ein solches Projekt fehlen. Deshalb habe ich nach anderen Wegen gesucht, zu helfen. So habe ich z.B. mein Fahrrad, das ich eigentlich gebraucht weiterverkaufen wollte, an den Helferkreis hier vor Ort gespendet. Fahrräder sind da hochwillkommen. Denn zumindest bei uns müssten die Flüchtlinge ansonsten öffentliche Verkehrmittel nutzen, um zur Behörde oder zum Deutschkurs zu kommen. Und dafür fehlt in vielen Fällen das Geld.

Oder ich überlege, mein aktuelles Iphone an den Helferkreis zu geben, sollte ich mir ein neues kaufen. Denn auch Smartphones sind für Flüchtlinge kein Luxus, sondern absolut wichtig, um den Kontakt in die Heimat zu halten oder sich über die aktuelle Lage zu informieren. Da wäre es jedenfalls sehr viel besser aufgehoben als bei den potentiellen Käufern, die wir im Zusammenhang mit einem anderen Handyverkauf kennenlernen “durften”.

Im Moment sind Sachspenden für mich der einzige Weg, wie ich helfen kann. Irgendwann kommt hoffentlich auch wieder die Zeit, wo ich meine Kraft und Zeit in ein solches Projekt stecken kann.

Unterstützung der Nähstube für Flüchtlinge

Als ich gelesen habe, dass Monika von Nähoma Moni ein Nähprojekt in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge im Harz startet, wusste ich sofort, dass das ein Projekt ist, dass ich gerne unterstützen möchte. Monika kenne ich schon lange aus dem Hobbyschneiderinnenforum und seit dem 1. Lillestoff-Festival vor zwei Jahren kenne ich sie auch persönlich.

Ich habe ihr im Januar schon mal ein kleineres Paket mit Stoffen geschickt. Als ich mein Nähzimmer eingerichtet habe, habe ich beschlossen, Monika ein ganz großes Paket mit Stoffen und weiterem Nähzubehör zu schicken. Denn oft genug muss sie ihre eigenen Sachen mitnehmen, um es den Flüchtlingen zu ermöglichen, während der Nähzeit alle Sorgen zu vergessen und schöne Kleidung oder Taschen für ihre Familien zu fertigen.

Das Paket “Stoffe für Flüchtlinge”

Ich zeige Euch mal einen Teil des Pakets, das sich gestern auf den Weg zu Monika gemacht hat und hoffentlich in den nächsten Tagen bei ihr ankommen wird:

Verschiedene Bänder und Borten für Taschen und Kinderkleidung:

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Knöpfe:

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Kinderstoffe. Den Superhero habe ich mal mit viel Aufwand bei Facebook gekauft und so ging es mir bei vielen der Stoffe für Flüchtlinge. Ich habe versucht, sie so auszuwählen, dass möglichst viel daraus entstehen kann.

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Ein paar (noch fast volle) Overlockkonen sind auch mit ins Paket gewandert. Ich denke zwar nicht, dass sie dort eine Overlock haben werden, aber man kann ja auch an der Nähmaschine mit Overlockgarn nähen und so haben die Flüchtlinge ganz viel Nähgarn für ihre Projekte.

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Reißverschlüsse. Da sind Jackenreißverschlüsse dabei, aber auch nahtverdeckte in ganz vielen Farben. Die waren mal in einem großen Überraschungspaket. Aber ich nähe ja keine Kleider und deshalb brauche ich auch nicht so viele unsichtbare Reißverschlüsse. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Flüchtlinge schon auch mal einen Rock oder ähnliches nähen.

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Dann noch etwas ganz simples – ein Aufbewahrungsring für die Unterfadenspulen, so dass die am Ende der Nähzeit alle ihren festen Platz finden können.

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Kamsnaps. Da weiß ich von Monika, dass die gebraucht werden und sie die bisher aus eigener Tasche finanzieren musste. Ich habe mal vor vielen Jahren in den USA eine echt große Bestellung aufgegeben und so ist das nun ein ganz besonderes Paket mit Sonderfarben, Herzen und Sternen. Ich hab auch danach noch mehr als genug von den kleinen Plastikknöpfen und gebe sie wirklich gerne ab.

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Neben den Jerseys mit Kindermotiven sind auch Trigema Putzlappen, Taschenstoffe  und Kinderstoffe aus Webware mit in den Karton gewandert.

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Außerdem findet Monika im Paket noch eine große Tüte mit Gummis in tollen Farben und einer super Qualität. Da sind breite Gummibänder ebenso wie eine Vielzahl an Dessousgummis dabei. Im Heimatort meiner Eltern ist ein Werkverkauf von Comazo. Dort gibt es solche Tüten für wenige Euro. Die einzelnen Stücke sind groß genug, um sie teilen zu können und wahrscheinlich immer noch genug für eine ganze Nählaufbahn zu haben. Auch wenn es Dessousgummis sind – die lassen sich ja wie jedes Gummiband in Tunnel einziehen, so dass die Farbe im Grund egal ist.

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Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass ich in nächster Zeit dazu komme, viele Taschen zu nähen. Deshalb sind eine ganze Reihe sehr geliebter Stoffe in den Karton gewandert. Die habe ich mal als Innenfutter für Taschen ausgesucht. Die gehen aber auch für Röcke oder andere Kleidungsstücke für Kinder.

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Für die Produktion von Taschen habe ich noch eine Packung weiße Putzlappen an Monika geschickt. Das nutzen ja viele als Alternative zu Volumenvlies.

Ich hoffe, ich konnte Monika mit diesem 12 Kilo-Paket “Stoffe für Flüchtlinge” eine Freude machen und ihre Arbeit unterstützen.

Und nun geht das Ganze noch zu

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3 Comments on Stoffe für Flüchtlinge – helfen geht auf verschiedene Arten

  1. Maria von OstSeeRäuberBande
    23. September 2016 at 23:21 (8 Jahren ago)

    Hallo Daniela,
    das ist eine tolle Idee. Und so viele schöne Sachen, dass lässt sicher einige Augen strahlen!
    Ich werden mal bei uns nachfragen, ob der Nähkreis der Flüchtlinge noch Material braucht. Ich hab sowieso viel zuviel dafür, dass ich nur noch gelegentlich nähe. Danke für die gute Idee und ein schönes Wochenende!
    Viele Grüße,
    Maria von OstSeeRäuberBande

    Antworten
    • Naehoma-moni
      26. September 2016 at 10:04 (8 Jahren ago)

      Hallo Daniela, wie toll, da freue ich mich aber riesig. Das ist so lieb von dir und wir können es wirklich gut gebrauchen. Die Damen werden sich freuen über die schönen Stoffe und Materialien.

      LG moni

      Antworten
  2. Naehoma-moni
    26. September 2016 at 10:06 (8 Jahren ago)

    Hallo Daniela, das ist so toll, da freue ich mich aber riesig. Das ist so lieb von Dir und wir können können es wirklich gut gebrauchen. Die Damen werden sich freuen über die schönen Stoffe.LG moni

    Antworten

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