Ich habe meinem Neffen Finn zu Weihnachten einen Gutschein für ein Faschingskostüm geschenkt. Er wollte an Fasching als Pirat gehen und so durfte ich ihm ein Piratenkostüm nähen – mit Hose, Shirt, Jacke, Piratentuch, Fahne, Augenklappe etc.
Finn hatte viele Ideen, wie er als Pirat aussehen wollte. Trotzdem hatte ich noch genug Spielraum, um meine Kreativität auszuleben. Zunächst musste ich mir aber überlegen, welche Schnitte in Frage kommen. Das Kostüm habe ich in Größe 110 genäht.
Die Schnitte und Materialen
Beim Shirt war die Entscheidung einfach: Der Zauberlehrling Basic von Zuckerwolkenfabrik. Der passt einfach perfekt durch das Echtgrößensystem. In diesem Fall habe ich ihn ganz ohne Unterteilungen oder Taschen genäht. Das Shirt sollte ja schlicht sein. Verwendet habe ich einen Ringeljersey von Lillestoff. Ich habe das Shirt etwas länger gelassen und unten Zacken reingeschnitten. Das seht Ihr nachher auf den Tragebildern noch besser. Der Papagei ist wie die anderen Plotterdateien aus diesem Beitrag aus der Serie Ahoi von NiKidz. Damit die Streifen auch wirklich perfekt aufeinandertreffen, habe ich die Seiten- und Armnähte doch tatsächlich geheftet…
Die Hose ist die Jogging Rockers von Mamahoch2. Ich habe dafür eine alte Cordhose von mir genutzt und so auch noch Upcycling betrieben. Oben habe ich Gummizüge eingezogen und unten einen Saum genäht. So passt die Hose gut und sieht nicht wirklich nach Jogginghose aus.
Die Jacke ist der kostenloser Schnitt Kinderweste von Pattydoo. Ich habe dafür außen schwarzen Canvas und innen einen einfachen roten Futterstoff verwendet. Durch den Totenkopf wird sie zur Piratenjacke. Ich habe sie nicht wie vorgesehen mit Schrägband eingefasst, sondern verstürzt. Damit das gut aussieht, habe ich die Jacke mit einem goldenen Garn abgesteppt. Als Unterfaden habe ich ein rotes Garn benutzt, so dass man innen nicht so viel davon sieht.
Ein Piratentuch musste natürlich noch sein – da musste ich eine ganze Weile googeln, bis ich wusste, wie ich das nähen kann. Letztlich wurde es ein einfaches Dreieckstuch, bei dem die beiden kurzen Seiten 70 cm lang waren. Die Kanten des roten Baumwollstoffs habe ich mit der Overlockmaschine versäubert. Die gekreuzten Säbel geben dem ganzen noch den letzten Schliff.
Eigentlich wollte Finn auf keinen Fall eine Augenklappe. Deshalb habe ich die auch eher quick und dirty genäht. Aber meine Schwester Simone hatte Recht – er hat sie doch geliebt.
Sehr viel Spaß hat mir die Fahne gemacht – hier habe ich nochmal zwei Motive aus der oben genannten Plotterserie verwendet. Hier habe ich das erste Mal die Vintage Flex Folie von Happyfabrik getestet – und die wirkt auf dem Canvasstoff selbst in der deckenden Variante einfach cool. Die Schrift des Schriftzugs “Piratenreich” ist die “Spencil Std”.
Aus einem Streifen Canvasstoff habe ich dann noch einen ganz einfachen Gürtel genäht.
Und das Ergebnis:
Finn war super glücklich mit seinem Kostüm. Er wollte es allen zeigen, die er kennt und war ganz traurig, dass in dem Moment keine Nachbarn zuhause waren, die er als Pirat hätte erschrecken können.
Auch wenn mir das Kostüm als Ganzes wirklich super gut gefällt, gibt es ein Detail, mit dem ich nicht glücklich bin: Die Zacken am Shirt rollen sich leicht ein. Wisst Ihr da vielleicht einen Rat, wie man das besser machen kann?
Ich finde Finn ist ein echt cooler Pirat geworden. Für einen knapp vierjährigen Jungen passt der Totenkopf von NiKidz perfekt. Ein richtiger Totenkopf wäre mir zu bedrohlich gewesen. Bei diesem Projekt habe ich meinen Plotter mal wieder sehr zu schätzen gelernt, weil das Kostüm so noch besser aussieht.
Hier seht Ihr den Pirat Finn nochmal in Aktion:
Es hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich das Piratenkostüm für ihn nähen durfte. Seine strahlenden Augen haben mich so glücklich gemacht.
Und nun geht das Ganze noch zu: